Nachdem wir im Februar 2017 aus Myanmar zurückgekehrt waren, erschien im SÜDKURIER ein Artikel über unser Naga Brillen-Projekt. Freunde, Bekannte und Kollegen, aber auch ganz fremde Menschen brachten uns daraufhin noch mehr Brillen. AktivOptik und proOptik aus Überlingen sammelten ebenfalls weiter – Brillen für Kenia.
Unsere nächste Reise führte uns wieder einmal nach Kenia, wo ebenso Mangel an allem herrscht und so organisierten wir ein neues Projekt. Dieses wunderschöne Land lässt uns nicht los. Am sauberen unendlich breiten Diani Beach kann man innehalten, der warme Indische Ozean trifft hier auf puderzuckerweichen Sand und eine stetige sanfte Brise raschelt in den Kokospalmen, so schön, dass es fast weh tut.
Kenia gehört sicher zu den stabilsten Ländern auf dem afrikanischen Kontinent. Doch auch hier gibt es so viele Probleme, wie der Diani Beach Sand hat. Eines der größten ist die Korruption. Sie verhindert, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht vom reichlich durch den Safari-Tourismus ins Land gespülten Geld profitieren kann und unter bescheidenen Verhältnissen lebt, wenn man das freundlich ausdrücken möchte.
Lokale sowie weltweit agierende Hilfsorganisationen, unterschiedliche Glaubensgemeinschaften aber auch Privatpersonen versuchen Leid und Elend zu lindern, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und die Folgen der Armut einzudämmen.
Einen kleinen Beitrag dazu konnten wir mit den 160 Brillen leisten. Diesmal verlief die Übergabe nicht so spektakulär wie im Januar in Myanmar. Am 18. Dezember trafen wir in Nairobi Mrs. Soraya Janmohamed, die dort zwei Optiker-Geschäfte betreibt. Ihre persönliche Hilfe gilt normalerweise der Unterstützung von Waisenkindern im Projekt Don Bosco Nairobi, sie war jedoch so freundlich, alle gesammelten Brillen in das 240 km entfernte Tenwek Hospital nach Bomet weiter zu leiten. Dort ist gewährleistet, dass die individuell angefertigten Sehhilfen einen entsprechenden Träger finden und sachgerecht angepasst werden können.
Das christliche Hospital betreibt eine eigene Augen-Abteilung. Zum Angebot gehört eine mobile Einheit. In einem Radius von 3 Stunden Reisezeit um das Hospital herum werden Patienten vor Ort betreut, die selbst die Klinik nicht aufsuchen können. Durchschnittlich 300 Patienten finden dort wöchentlich Hilfe.
Die Suche nach einer fachlich guten Einrichtung, war gar nicht so einfach. Hiermit danken wir herzlich außer den Spendern, unserer hinduistischen Freundin Reshma Deen aus Nairobi, die den Kontakt zur muslimischen Mrs. Janmohamed herstellte, welche wiederum die Brillen an das christliche Tenwek Hospital weiterleitete – also eine ganz klare Weihnachtsbotschaft.
Das Brillensammeln haben wir inzwischen eingestellt, da wir die Anpassung in den entlegenen Gebieten auf weiteren Reisen nicht gewährleisten können. Menschen, die ihre abgelegte Brille einem guten Zweck zuführen möchten, finden im Link nähere Informationen zum Projekt Gebrauchte Brillen für den Senegal und könnten diese nach vorheriger Absprache an folgende Adresse senden: Optik Kössel, Bahnhofstraße 16 in 87509 Immenstadt.
Hinweis für Reisende an den Diani Beach: Über sphärische Einstärken-Brillen mit gleicher Stärke beidseits und über einfache Lesebrillen freut sich das Kwale Eye Centre.