PutaO

PutaO liegt im Nord-Westen Myanmars, im Kachin State und ist der Ausgangspunkt für Trekking-Touren durch die unberührten tropischen Ausläufer des Himalayas.

Von PutaO erreicht man den Mt. Phangran Razi (4.328 m), Mt. Phongun Razi (3.500 m), Mt. Phonyin Razi (4.297 m), Mt. Madoi Razi (4.616 m) und den höchsten Berg Südostasiens Mt. Hkakabo Razi (5.889 m).

Die Erstbesteigung des Hkakabo Razi erfolgte 1996 durch den Japaner Takashi O Zaki und Nama Gyun Sein vom Volk der Rawang. Im The Himalayan Yournal findet sich der sehr interessante Bericht über diese Expedition von Mrs. Frederique Gely-Ozaki.

Das Base Camp des Hkakabo Razi ist von PutaO in vier Wochen Fußmarsch zu erreichen!

Wir verlassen Wasandum.
Wir verlassen Wasandum.

Heute ist es leichter nach Lahsa in Tibet zu gelangen, als nach PutaO.
Der Norden des Kachin State gehört zu den unbekanntesten Regionen Myanmars.

PutaO Check-Point
PutaO Checkpoint für Pässe und Permits.

Die Ausstellung von Permits im gesamten Kachin State einschließlich PutaO ist ungewiss. Die letzte Information durch das PutaO Trekking House lautet, dass PutaO angeflogen werden kann, jedoch nur Ausflüge in die nächste Umgebung erlaubt sind, also finden weiterhin keine Trekkingtouren statt!

Hintergrund: Der Kachin State grenzt im Westen an Arunachal Pradesh und Assam in Indien sowie im Norden und Osten an Yunnan in China. China erhob lange Zeit Ansprüche auf das Territorium im Norden. Die Grenze war bis in die 1960er Jahre nicht vollständig markiert. Unabhängigkeitsbewegungen der Kachin begannen bereits während der Kolonialzeit. Die Frontier Areas, zu ihnen gehörten ebenfalls die Chin Hills, standen unter separater Verwaltung der Briten.

Im April 1947 unterzeichneten sechs Bevollmächtigte der Kachin das Panglong Agreement, das die Kooperation zwischen den ethnischen Minderheiten und Birma auf dem Weg aus der Kolonialzeit regeln sollte. Den Kachin wurde die Autonomie in Aussicht gestellt. 1948 endete die Kolonialzeit. Der Kachin State in seiner heutigen Größe ging durch die Zusammenlegung der kolonialen Verwaltungsbezirke Bamo, Myitkyina und PutaO hervor.

Als General Ne Win 1962 die Verfassung Burmas außer Kraft setzte, zogen sich die Kachin aus dem Burmesischen Militär zurück, wo sie während der Kolonialzeit eine bedeutende Rolle innehatten. Es kam zur Gründung der Kachin Independence Organisation (KIO) und der Kachin Independence Army (KIA) mit dem Ziel, die Unabhängigkeit von Birma zu erlangen. Drogenhandel und der Verkauf der kostbaren Jade nach China bilden das finanzielle Fundament, hält ihnen die birmanische Regierung vor.

1994 startete das birmanische Militär eine Offensive und entriss die Jade-Minen der Kontrolle durch die KIA. In der Folge kam es zu einem Friedensabkommen, das bis 2011 hielt.

Zahlreiche Splittergruppen der KIO, die Verhandlungen mit der Myanmarischen Regierung nicht zustimmen, sind verantwortlich für die instabile Lage und sorgen für ein Auf und Ab im Tourismus. So wird in einem Jahr eine Reise nach PutaO oder Myitkyina (Hauptstadt des Kachin State) genehmigt und in der nächsten Saison nicht.

2011 flammte der bewaffnete Konflikt zwischen dem Burmesischen Militär und der Kachin Independence Army erneut auf und hält bis heute an. Trotz dessen wurden zum Beispiel 2015 Permits für PutaO ausgestellt.

2014 fand in Myanmar die letzte Volkszählung statt. Die Kachin verweigerten die Teilnahme aus politischen Gründen. Außerdem finden dort die zahlreichen ethnischen Minderheiten des Staates keine Erwähnung. Aktuell nimmt die KIA eine klare politische Haltung zum Putsch des Militärs ein.

Eine kurze Rast auf dem Weg nach Ziyadum.
Eine kurze Rast auf dem Weg nach Ziyadum.

Eine Trekking-Tour in die außergewöhnlich schöne Region muss langfristig vorbereitet werden.

Ohne das Hinzuziehen eines Veranstalters wird man kaum ein Permit erlangen. Er organisiert Erlaubnisse, Träger, Equipment und kauft Proviant ein. Außerdem besitzt er die notwendigen Verbindungen in die Dörfer und weiß in welchem Haus man übernachten kann oder welches Camp anzusteuern ist. Diese aufwendigen Vorbereitungen schlagen sich erheblich im Reisepreis nieder.

In den Dörfern können keine Lebensmittel oder Getränke eingekauft werden!

PutaO Awandum
Awandum

Trotz der unklaren Lage bieten zahlreiche Agenturen in Myanmar Trekking- und Bergsteiger-Touren in die Region an, weil sich die Situation tagtäglich ändern kann. Auch spezialisierte deutsche Reiseanbieter führen PutaO im Programm.

Nicht alle Regionen und Nationalparks erscheinen auf den Websites. Auf konkrete Nachfrage sind die Agenturen in Myanmar sehr flexibel und machen Unmögliches möglich.

Das PutaO Trekking-House spielt eine zentrale Rolle. Fast alle der irgendwo gebuchten Touren werden letztendlich durch dieses Unternehmen durchgeführt. Das ist logisch, denn der Veranstalter ist vor Ort vertreten und besitzt die gleichnamige Lodge.

PutaO Trekking-House
PutaO Trekking House

Leider werden oft die Guides, die eine solche Tour zwingend anführen, von der Reiseagentur gestellt, bei der gebucht wurde. Das heißt wenn man Pech hat, begleitet einem ein Freelancer aus Yangon, der selbst auf die Erfahrung und Übersetzungsdienste des angeheuerten Personals angewiesen ist.

Die Biodiversität im Norden Myanmars ist weltweit einmalig. Das PutaO Trekking-House richtete 2018 eine 53-tägige Expedition amerikanischer Wissenschaftler der Wildlife Conservation Society in den Hkakabo Razi National Park aus. Diese Expedition soll den Bestand an Schneeleoparden dokumentieren.

Malikha River - Meulah Lol
Meulah Lol

13 km von PutaO entfernt am Meulah Lol River in Mulashidi, liegt die luxuriöse Malikha Lodge.

Unser Film PutaO – Trekking to Ziyadum zeigt, wie schön diese Landschaft ist.